herumsitzenden, und solche, die sich nach der Sättigung das sportliche Vergnügen der Jagd auf Hasen /
und Rebhühner vergönnen; in Reihen zu 7 und achten streifen sie die Felder ab.
 
Ein wundervoller Abend fällt über die stille Erde her. Die Dörfer sehen wie ausgestorben /
aus. Die wenigen Einwohner sitzen vor den Hüttentüren oder neben den Kammern ihrer verbrannten Häuser, /
um sich an der letzten Sonne zu wärmen. Nähe und Ferne werden schon im Rotgold der sinkenden /
Sonne. Dann versinkt aller Glanz in eine eintönige Dämmerung.
 
Gedanken an die unsichere Nacht. Wir haben bis zu unserem Ziel noch 25 Kilometer; zu /
erreichen ist es nimmer; auf diesen fürchterlichen Wegen machen wir nur 3 oder 4 Kilometer in der Stunde. Auf /
einem nahen Hügel gewahre ich einen hübschen Park. Zutrauen zu dieser schönen Baumgruppe. /
Die muss doch ein hübsches Haus umhüllen. Ein junger Offizier begegnet uns, bei seinem /
ersten Wort merke ich: Das ist ein Landsmann, ein Bayer! Mir wird es warm und wohl um die /
Seele. Gute Unterkunft, gemütlicher Tisch, man teilt, was man hat, und schwatzt in Freude von daheim, und ein /
Kartoffelsalat von echt bajuwarischen Qualitäten mildert mir freundlich alle Schrecken des Krieges.
 
Für die Nacht richtet man sich ein, so gut es geht. Ein paar Möbelstücke sind noch vorhanden, /
sehr hübsche sogar. Das Haus gehörte einem Deutschen, der von den Russen davongeführt wurde. Dann /
plünderten und verwüsteten ihm seine eigenen Dienstboten das Haus. Sternhelle Nacht.
 
12. September früh am Morgen Aufbruch im grauen Herbstnebel. Wieder die schrecklichen Straßen, /
eines von unseren 2 Wagenpferden droht vor Erschöpfung umzufallen, wir müssen laufen. /
Man sieht in dem dicken Dunst nicht 100 Schritt weit. Alles ist vom Nebel umschleiert. /
Und in der östlichen Ferne herrscht tiefe Stille. Kein Kanonenschuss.