Abends zur Tafel bei Exc. von Eichhorn. Gemütliche Stimmung.
 
10.September.
 
Fahrt durch Kowno; Besichtigung der westlichen Forts; unerhörte Sprengwirkung der /
42er; schwere Mörser mitsamt den Lafetten und Unterständen völlig verschüttet. Tischgroße Betonblöcke sind /
100 Meter weit fortgeschleudert. Als Gegenstück dieser Kriegsverwüstung die kindliche russische Gartenkunst. /
Mit Holzleisten, die man blau und weiß bemalte, sind Inschriften in den Rasen eingelegt, dazu Bilder, /
eine Kanone auf der Lafette, der russische Adler mit dem Waffenschild. Das Ganze wird bezeichnend für den Charakter /
des russischen Volkes.
 
Die 2 riesigen Kronstädter Küstengeschütze, ungeheure Maschinen. Auch sie erwiesen sich als /
zwecklos gegen die Wucht des deutschen Ansturmes.
 
Nachmittags bei den Fliegern. Heitere Fröhlichkeit, gemütliche Gartenstimmung. Aussicht /
auf Kowno; wundervolles Landschaftsbild. „Das wird eine prachtvolle deutsche Stadt werden. Das Glitzer/
spiel des Njemen, doch in Zukunft wird er nicht mehr Njemen, sondern Memel /
heißen. Schifffahrt. Der deutsche Handel beginnt bereits, 14 Tage nach der Eroberung der Stadt.
 
Abends bei Exc. v. Eichhorn, erhöhte Stimmung, Festwein, /
aus dessen Erscheinen zu schließen ist, dass an der Front verheißungsvolle Fortschritte gegen /
Wilna gemacht wurden.
 
11.September.
 
Eisenbahnfahrt gegen Wilna. Fruchtbares Hügelgelände mit freundlichen Welt[recte Wald]partien. Große Viehherden. In der Station, in der wir aussteigen, in Koszedary,