Gewoge. Der Harfe [verschrieben für scharfe] Wind, der von da draußen herbläst gegen das Land, ist feucht und beißt mir einen Geschmack /
nach Salz auf die Lippen. Und alles ist leer da draußen. in dieser grauen, wogenden Ferne ist leer. /
Ein Bild des heiligsten Friedens. Kein Schuss ist zu hören, kein Schiff zu sehen. England, wo bist du?
 
Ich wende das Gesicht, streichle mit der Hand das gewaltige deutsche Kanonenrohr und schaue /
hin über die Reihe dieser vielen fast unzählbaren Millionen Stacheln der deutschen Kraft, über diese endlos scheinende /
Reihe der deutschen Geschütze, die in der Ferne immer kleiner und kleiner werden und dennoch so groß /
bleiben, wie sie sind. Und wieder schaue ich hinaus über das rauschende Meer – und lache wie ein Glücklicher /
und weiß, warum es da draußen so leer ist, und weshalb sich England in dieser schönen deutschen Gegend nicht blicken lässt.
 
Wir wandern am Strand hin, an immer neuen Batteriestellungen vorüber. Und alles, was ich /
da sehe, ist fest und verlässlich gebaut. Nichts erweckt den den [sic] Eindruck, als wäre es für heute oder morgen /
oder übermorgen erstanden. Alles sieht aus wie eine Sache von prachtvoller Dauerhaftigkeit. Wie nah liegt /
diese Küste bei England! Und wie ferne wird sie für England liegen bleiben! Eine englische Landung? /
Hier? Der englische Spion ist vieler Dinge fähig; aber er pflegt zu enden, wo der Selbstmord /
beginnt.
 
Jeder Schritt, den ich am Ufer mache, bringt mir eine neue Freude.
 
Bei den hübschen Häusern einer Villenkolonie des kleinen Seebades von Dünbergen /
liegt zwischen den deutschen Batteriestellungen der schöne Tennisplatz der englischen Kolonie von Homels[?]. Von /
ihr heißt es nun auch wie von aller Wohlhabenheit in Nordfrankreich: Elle est partie. /
Dieser Tennisplatz inmitten seines hohen Drahtgitters sieht aus wie eine Einsamkeit, die ohne Hoffnung welkt.