besetzt, und bei den Maschinengewehren und Schiffskanonen stehen die Bedienungsmannschaften. Ich höre heitere Stimmen, höre munteres /
Lachen, und in der Kühle des Morgens durchrieselt mich ein warmes, wohliges Sicherheitsgefühl.
 
Alle Nebel sind verschwunden, und eine strahlende Sonne kommt steigt. Ein Frühlingsmorgen voll Glanz /
und Schönheit! Der ganze Himmel ist blau, und dennoch donnert es immer wie bei einem Hochgewitter in den Hundstagen. /
Große Schwärme von Kiebitzen kommen angeflogen, kreisen und gaukeln in den Lüften und spazieren /
auf den grünen Inseln umher, die aus den von Sonne glitzernden Überschwemmungsflächen heraustauchen. Es sind der /
scheckigen Vögel so viele, dass auch ein Professor der Mathematik Mathematikprofessor sie nicht zu zählen vermöchte. „Jetzt legen sie bald. /
Da werden die Unseren im Ysergraben an jedem Morgen frühstücken, wie Bismarck am 1. April.“
 
Unter wachsender Sonne eine dreistündige Fahrt durch wundervolles Frühlingsgelände. So schön ist dieser Morgen, /
dass sein Glanz auch alle Trümmerstätten und Ruinen in schimmernde Kostbarkeiten verwandelt.
 
Und dieses von zartem Duft Umwobene, dieses zauberhaft Leuchtende, dem wir immer näher kommen? Dieses /
Gewirre von strahlenden Dächern, von goldenen Mauern, von gleißenden Turmzinnen? Ist das ein /
Märchenland, eine Sonnenstadt des Paradieses, eine ewige Heimat des Glücks?
 
Nun verschwindet das Herrliche hinter zerrissenen Hecken und sonderbar ausgefranste Hügel kommen. Ist das Gewitter /
aus den Lüften heruntergefallen, hat es den Himmel blau gemacht und tobt es sich unsichtbar auf der Erde aus? /
Bei diesem ruhelosen Knallen und Dröhnen muss ich wieder einmal an das „lustige Scheibenschießen /
mit Böllerschüssen“ denken. Immer die Köpfe duckend, marschieren wir sehr hastig einen Kilometer /
weit durch den Hohlweg einer von Granatentrichtern zerrissenen Bahnstrecke. Guckt man durch einen Erdriss /
oder durch die Lücke einer Hecke seitswärts [sic] hinaus, so sieht man Viehkadaver liegen, die von Kiebitzen /
umflattert sind. Häufig sind die Eisenbahnschienen aufgerissen und zu seltsamen Ornamenten gebogen.