unter Dumdumgeschossen nur Gewehrkugeln mit abgeplättetem, unterbrochenem oder ausgehöhltem Bleikern versteht, kam /
niemandem an der Tafel der Gedanke, dass die Untersuchung dieser Geschosse mit irgendwelcher Gefahr verbunden sein /
könnte. Zwei Kugeln wurden, die eine durch mich, die andere durch den Kommandierenden General von Hutier /
mit der Kneifzange geöffnet. Die von mir geöffnete Kugel erwies sich als Gewehrgeschoss /
der üblichen Art, die von Exc. von H. geöffnete Kugel zeigt[e] in ihrem Inneren einen kleinen /
Kupferhammer von dieser Gestalt:

 

[Zeichnung]

 

Als ich die 3. Kugelpatrone öffnete, explodierte das Geschoss – nicht die Patrone, die dabei völlig /
intakt blieb – unter einer Detonation, die stärker war als der Hall eines Büchsenschusses. Die ganze Kugel wurde /
in kleine Splitter zerrissen, der Nickelmantel aufgerollt und deformiert, die Bleispitze abgeschleudert, der Rest /
des Bleikernes und der in der Kugel angebrachte Kupferhammer wurden zu winzigen Stücken zersplittert und nach /
allen Seiten umhergespritzt. Die Kugel war kein Dumdumgeschoss, sondern ein[e] nach Granatenart ein/
gerichtete Gewehrkugel mit Sprengladung und kupfernem Vorstoßzünder. Der Gebrauch solcher Kugeln /
im Kriege, – ganz abgesehen davon, dass er den pulverrechtlichen Bestimmungen widersprach – ist mehr als eine brutale /
Rohheit, ist eine gemeine, niederträchtige Bestialität ohnegleichen. Man denke sich, welche Verheerungen /
ein solches Geschoss anrichten muss, wenn es innerhalb eines menschlichen Körpers explodiert, und ringsum /
die an sich schon grauenvolle Wunde durch Hunderte von winzigen Kupfersplittern und Metallteilchen einen /
Eiter- und Vergiftungsherd erzeugt, dem keine ärztliche Kunst mehr beizukommen vermag. Ein Volk, /
Eine Heeresleitung, die ihre Soldaten veranlasst, mit einer so bestialischen Waffe gegen