Monika Mann in den 1940er Jahren in Pacific Palisades
Die Monacensia, Literaturarchiv und Bibliothek München, präsentiert auf diesen Seiten erstmals einen Nachlass vollständig in digitalisierter Form. 220 Briefe, annähernd 400 Manuskripte und 17 Fotos von Monika Mann sind im Maßstab 1 zu 1 im hochauflösenden, einwandfrei lesbarem Format einsehbar. Der Zugang steht jedem Interessierten ohne Einschränkung offen und ist kostenfrei.
Sonderling, Weltbürgerin, Schriftstellerin
Monika Mann, 1910 als viertes Kind von Katia und Thomas Mann in München geboren, stand lange im Schatten der berühmten Familie. Ihr wurde die Rolle der Außenseiterin zugeschrieben: sie galt als störrisch und faul, als ein "völlig unnützer Sonderling" (Katia Mann). Ihr Leben war geprägt durch Ausbürgerung und Staatenlosigkeit, Flucht und Exil in Europa und Amerika, durch den traumatischen Verlust ihres Mannes, der bei einem deutschen U-Boot-Angriff vor ihren Augen ertrank. Nach ihrer Rückkehr aus den USA lebte sie 30 Jahre auf der Insel Capri und arbeitete als Schriftstellerin und Journalistin und Feuilletonistin. Lange nahm die literarische Welt von der Schriftstellerin Monika Mann kaum Notiz. In letzter Zeit ist das Interesse an ihr spürbar gestiegen, für viele Literaturwissenschaftler gilt sie als echte Entdeckung.
Die Digitalisierung des Nachlasses gibt jedem Interessierten die Möglichkeit, sich selbst auf die Spuren dieser facettenreichen Persönlichkeit zu begeben und ihr Leben und Werk zu entdecken.
Der erste Brief von Monika Mann an den Journalisten
Richard K. Raupach, der sie interviewte, als sie
1953 ihre Heimatstadt besuchte. Richard Raupach
wurde ein enger Freund, mit dem sie bis 1970 in
Briefverbindung stand.
Richard K. Raupach, der sie interviewte, als sie
1953 ihre Heimatstadt besuchte. Richard Raupach
wurde ein enger Freund, mit dem sie bis 1970 in
Briefverbindung stand.
Der Nachlass Monika Mann besteht aus drei größeren Konvoluten:
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über 200 Briefe von Monika Mann - davon über die Hälfte an Richard K. Raupach, ein Münchner Journalist, mit dem sie eng befreundet war, und jeweils über fünzig an den Schriftsteller Hermann Kesten und an den Maler, Schriftsteller und Übersetzer Rolf Schott.
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rund 400 Texte, die Monika Mann in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien publizierte
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das New-Yorker-Tagebuch, in englischer Sprache. Die Monika-Mann-Biografin Karin Andert entdeckte im Rahmen ihrer Recherchen dieses unbekannte und hoch interessante Dokument und übergab es im Jahre 2010 zusammen mit weiteren Materialien von Monika Mann der Monacensia.
Alle Dokumente sind recherchierbar nach Briefschreiber, -empfänger, Ort, Zeit, Signatur und Titel. Eine Volltextsuche oder eine Suche nach Schlagworten ist nicht möglich.
Eine vollständiger Überblick ist zu finden im Internetportal Kalliope
Eine vollständiger Überblick ist zu finden im Internetportal Kalliope
Aus Gründen des Persönlichkeits- und Urheberrechts konnten wenige Fotos und Texte aus dem Nachlass sowie die Briefe von Monika Mann an Antonio Spadaro nicht ins Internet gestellt werden. Die Briefe an Spadaro können in der Monacensia nur nach Einholung der Erlaubnis der Urheberrechtsnach-folgerin Claudia Beck-Mann eingesehen werden.
Die Einsicht in die Originalfotos und -texte steht in der Monacensia jedem wissenschaftlich Interessierten offen.
Kontakt: monacensia.literaturarchiv@muenchen.de
Kontakt: monacensia.literaturarchiv@muenchen.de